Einer dieser Tage

Es gibt so Tage, an denen keine Termine lauern, keine Verpflichtungen auf Erfüllung warten und keine nützlichen und/oder angenehmen Aktivitäten geplant sind. Diese Tage plätschern dann so dahin – und am Ende wird manchmal unverhofft doch was ganz Besonderes daraus. So auch gestern bei uns zu Hause.

Angefangen hatte alles ganz harmlos: der Edermeister kehrte die Werkstatt aus. Und irgendwie stand plötzlich die ganze Familie vor der (sonst meist geschlossenen) Werkstatttür und schaute ihm dabei zu. Nachdem Holzstaub und Späne soweit beseitigt waren, dass man den Boden darunter wieder erkennen konnte, fragte der Edermeister doch tatsächlich, ob die Pumuckl hereinkommen wollen… Einzige Bedingung: Schuhe anziehen, mit denen sie anschließend nicht durch die Wohnung tapsen. (Merke: Geschwindigkeit beim Anziehen ist einzig eine Frage der richtigen Motivation.)

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Dann durften sie also endlich die Werkstatt betreten – und nicht nur drin stehen und schauen, sondern sogar was anfassen! Die gefährlichen Sachen hatte der Edermeister außer Reichweite geräumt, und unter seiner Aufsicht konnten die Pumuckl mit dem Holzhammer klopfen, alle Zangen in die Hand nehmen, Schleifpapier ausprobieren, in der Holzrestekiste wühlen und sogar die Drehbank einschalten. Der kleine Mann war höchst fasziniert davon, in Papas Werkstatt herumgehen und einige Dinge mit seinen Händen befühlen zu dürfen, die er sonst nur aus sicherem Abstand, nämlich von Papas Arm aus, betrachten darf. Leuchtende Augen auch beim Mädchen und heute früh im Kindergarten gleich mit Stolz der Statusbericht ans Personal: „Ich hab gestern in der Werkstatt von meinem Papa gearbeitet!“ Muss also wirklich was Besonderes gewesen sein.

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Ernste Angelegenheit

Der Edermeister hat gestern im Bus ein „herrenloses“ Kind gefunden, als er den kleineren Pumuckl vom Kindergarten abholte. Der Junge muss so um die 5 Jahre alt gewesen sein, lief suchend durch den Bus (das war einer von der langen Sorte) und murmelte dabei „Daddy, Daddy?!“ vor sich hin. Der Edermeister spricht kein Englisch, und mir ist es per Telefon nicht gelungen, aus dem Kleinen irgendwelche brauchbaren Infos herauszubekommen, aber immerhin war der Knirps offensichtlich schon mal sehr erleichtert, dass sich irgendwer um ihn kümmert. Der Edermeister hat ihn dann zur nächstgelegenen Polizeistation gebracht, und eine halbe Stunde später kam der erfreuliche Anruf, dass die Familienzusammenführung gelungen ist. Die Eltern waren überglücklich, wie man sich vorstellen kann.

Leider ist es überhaupt nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen auf andere Menschen achten und ihre Hilfe anbieten, wenn sie den Eindruck haben, der andere könnte sie nötig haben. Auch gestern im Bus waren mehrere Leute unterwegs, und kein einziger hat irgendwie auf den Jungen reagiert. Gerade Kinder und ältere Menschen bitten aber oft nicht von sich aus um Hilfe. Haltet einfach die Augen offen – und fragt lieber einmal zu viel nach!

Mit den eigenen Kindern kann man übrigens so eine Situation besprechen und trainieren. Wir haben mit unserem Mädchen ausgemacht: Wenn wir uns in der U-Bahn, Straßenbahn oder im Bus verlieren und sie bleibt allein an der Haltestelle zurück, dann wartet sie dort und bewegt sich nicht von der Stelle – wir kommen zurück und holen sie. Wenn wir uns verlieren, und sie bleibt allein im Transportmittel zurück, dann steigt sie an der allernächsten Station aus und wartet dann auch dort direkt an der Haltestelle. Sie darf jemanden ansprechen und bitten, dass derjenige mit ihr wartet und die Polizei (oder uns) anruft. Sie darf auf keinen Fall mit irgendwem mitgehen, auch wenn derjenige sagt, er ginge mit ihr zur Polizei. Gerade wenn man als Tourist irgendwo unterwegs ist, kann man seinem Kind übrigens auch einen Zettel mit der eigenen Mobilnummer in irgendeine Tasche stecken und dem Kind sagen, dass und wo es diese Telefonnummer für den Notfall dabei hat. Hoffentlich wird sie nie gebraucht!

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Freunde der Nacht

In der Edermeisterei wird ja nicht nur gesägt und gehobelt, gedrechselt und gebohrt – nein, hin und wieder rattert auch mal eine Nähmaschine, und zwar meistens irgendwann nachts. Das hat mehrere Gründe. Zwei von denen liegen z.B. zu dieser Zeit meistens friedlich schlafend in ihren Betten und müssen nicht mit irgendwelchen Tricks von meinem Nähplätzchen ferngehalten werden, während ich da versuche, auf geschätzten 60 cm² (Edit: nachgemessen, es sind geringfügig mehr) neben der Maschine diverse ausgeschnittene Stoffteile mit Stecknadeln aneinander zu fixieren. Außerdem bin ich ein ausgesprochener Nachtmensch. Wenn draußen alles dunkel und drinnen alles ruhig ist  (bis auf das gelegentliche Schnarchen des Edermeisters höchstens), beginnt für mich die Zeit des Tages, die nur mir gehört. Zugegeben, meistens verbringe ich die in waagerechter Position mit geschlossenen Augen und gebe selbst Schnarchgeräusche von mir, aber hin und wieder gönne ich mir den Luxus einiger Stunden sorglosen Herumhantierens mit meinem Nähkram. Da schaue ich dann auch nicht so genau auf die Uhr (dafür dann am nächsten Morgen umso mehr, wenn der Wecker klingelt, obwohl ich doch gerade erst…)

Neulich musste ich jedenfalls unbedingt und dringend ein Tierchen fabrizieren. Der kleine Mann mag Krokodile („Koko“) zur Zeit besonders gern, und ich hatte irgendwann im Netz ein äußerst hübsches Exemplar entdeckt, das mir als Vorbild für unser neues Haustier dienen durfte:

IMG_6467Aus Fleece, Stoffresten für Zacken und Augen und ein paar farbigen Fädchen hat das zickige Fräulein Singer dann mit meiner bescheidenen Hilfe und fast ohne wüste Beschimpfungen gutes Zureden ob der Unwilligkeit, einen gescheiten engen Zickzack-Stich für die Augen zu nähen, zu später Stunde diesen fröhlichen Gesellen gezaubert, der – mit Soft-Flocks ausgestopft – einen kuscheligen Begleiter für den Mittagsschlaf im Kindergarten abgibt.

(Frau Pfaff durfte zwar fürs Foto posieren, hatte sonst aber frei – wenn ich oft Garn wechseln muss, weil ich verschiedene Farben brauche, ist mir das Fräulein Singer dann doch lieber, da kann ich das einfach viel schneller. Irgendwann will man ja doch mal ins Bett.)

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Kommt ein Vogel geflogen

Das ging aber schnell – kaum war sie da, war sie auch schon wieder weg, die kleine Eule… aber die nächste ist schon in Arbeit und landet dann vielleicht demnächst in unserem Laden.

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Diese hier wohnt jetzt bei meiner Freundin Andrea, die am Mittwoch ihre Prüfung zum Social Media Manager erfolgreich bestanden hat. Vielen Dank für deine Ideen und deine Unterstützung beim Internet-Projekt der Edermeisterei!

 

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Pardon…

Wir haben ganz vergessen, uns vorzustellen:

Die Edermeisterei kann man nebenan besichtigen. Aber es gibt ja auch noch „lebendiges“Inventar:

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Der Edermeister:
heißt Andrey, ist fast 40 und hat goldene Hände. Egal ob Fahrrad, Waschmaschine oder Küchenschrank, High-Tech-Spielzeug oder Puppenkopf – ist was kaputt, kriegt er es wieder hin. Am liebsten beschäftigt er sich mit den Pumuckln. Und am zweitliebsten baut er für sie Kindermöbel und Spielzeuge aus Holz. Und ansonsten tüftelt er gern auch für uns, unsere Freunde und manchmal auch auf Bestellung an Dingen, die die Wohnung und das Leben schöner machen.

Die Edermeisterin:
heißt Manuela und ist seit beinahe 10 Jahren die Ehefrau des Edermeisters. Zuständig für: ehrliche Kritik und Verbesserungsvorschläge, Entwurfsskizzen und Bemalung einiger Spielzeuge, das ganze organisatorische Drumherum und nebenbei auch für das allgemeine Wohlbefinden der Familie. Hat vor etwa einem Jahr die Näherei als Ausgleich zum Beruf entdeckt und entspannt sich beim Schnittmuster- und Stoffe-Schauen.

Die Pumuckl:

IMG_6317.JPGDas Mädchen (5) und der kleine Mann (1) sind überhaupt die allerwichtigsten Personen in der Edermeisterei. Sinn- und Ideengeber, Wünsch-dir-was und Hab-dich-so-lieb. Außerdem haben wir mit ihnen zwei Experten für Produkttests und Kundenzufriedenheit in Sachen Spielzeug im Hause – und da sind sie nicht zimperlich:  einige Prototypen sind nochmals grundlegend überarbeitet worden, weil mal was abgebrochen war oder was nicht so funktionierte, wie es sollte. Alle Spielzeuge sind über längere Zeit von den beiden auf Spieltauglichkeit und Haltbarkeit getestet – in den Shop kommt also nur das, womit wir unsere eigenen Kinder unbesorgt spielen lassen.

 

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Herzlich Willkommen

Die Edermeisterei öffnet ihre Türen, und die Welt ist eingeladen, einen Blick hineinzuwerfen. Es könnte ab und zu ein bisschen staubig werden, und vielleicht liegt auch mal der ein oder andere abgeschnittene Faden herum. Aber solange wir den Faden nicht ganz verlieren, ist ja alles bestens. In diesem Sinne: hereinspaziert – heute und gerne immer wieder!

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